Sprache – Macht – Gewalt

Kolloquium des Deutschen Sprachrats am 22. und 23. Nov. 2018

Tagungsort: IDS Mannheim, Vortragssaal
Tagungsorganisation: Albrecht Plewnia (IDS), Peter Schlobinski (GfdS)

Es gehört zu unserem Alltagsverständnis, dass Sprache das Kommunikationsmittel zwischen Menschen schlechthin, das wesentliche Mittel der Verständigung und des Verstehens ist. Während Sprache und Verständigung als komplementär und durch ein gemeinsames Band verbunden erscheinen, sieht es hingegen so aus, als stünden Sprache und Macht in einer gewissen Opposition zueinander, als gegensätzlich. Sprache ist ein Instrument der Macht, so postuliert der französische Soziologe und Philosoph Pierre Bourdieu, und Kommunikationsbeziehungen sind "auch symbolische Machtbeziehungen […], in denen sich die Machtverhältnisse zwischen den Sprechern oder ihren jeweiligen sozialen Gruppen aktualisieren." Eine spezielle Form der Machtausübung ist verbale Gewalt; der gesellschaftliche Diskurs der letzten Jahre ist in zunehmendem Maße geprägt von Diskussionen über eine „Verrohung der Sprache“ (Angela Merkel), über Hate Speech und einen radikal populistischen Sprachgebrauch. Eine vielerorts empfundene Radikalisierung des öffentlichen Sprechens ist Thema dieses Kolloquiums und der Podiumsdiskussion ebenso wie die Frage danach, wie dieser Radikalisierung begegnet werden kann.