»Das schönste deutsche Wort«

Eine Auswahl der schönsten Liebeserklärungen an die deutsche Sprache – zusammengestellt aus den Einsendungen zum internationalen Wettbewerb

Eine schier unerschöpfliche Auswahl schöner Wörter hat der internationale Wettbewerb des Deutschen Sprachrats und des Goethe-Instituts »Das schönste deutsche Wort« hervorgezaubert. Eine Sammlung der schönsten Liebeserklärungen an die deutsche Sprache, herausgegeben von der Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, ist jetzt im Max Hueber Verlag erschienen.

Neben den preisgekrönten Wörtern und ihren Begründungen – die »Habseligkeiten« errangen den ersten Platz, »Geborgenheit« kam auf Platz zwei, »lieben« auf Platz drei – stellt das Buch eine Vielzahl weiterer Plädoyes für schönste, liebste und kostbarste Wörter vor, »die viel von der Schönheit und dem Reichtum sowohl unserer Sprache als unserer Kultur erzählen« (Jutta Limbach).

Intelligent und humorvoll illustriert präsentiert das Buch viele der heimlichen Gewinner des Wettbewerbs, z.B. die zusammengesetzen Hauptwörter – darunter angenehm klingende wie »Schlaraffenland «, »Augenstern« und »Himmelszelt«, aber auch ungewöhnliche wie »Doppelhaushälfte« (»ein Wort, das sich mathematisch gesehen quasi wegkürzt«) und »Kaffeesurrogatextrakt«.

Selbst die grauen Mäuse der deutschen Sprache wie »nichtsdestotrotz«, »also« und »nochmal« erscheinen in einem neuen Licht, liest man die geistreichen und witzigen Begründungen ihrer Einsender. Der Kabarettist Jürgen Becker zum Beispiel mag das Wort »und«: »weil danach immer noch was kommt.«

Zahlreiche Prominente, Schriftsteller und Politiker verrieten ebenfalls ihr schönstes deutsches Wort. So schickte Modedesigner Wolfgang Joop die »Heimat« ins Rennen, Otto Schily warb für »Semmelnknödeln«, Loriot machte sich für die »Auslegeware« stark und der Schriftsteller Wladimir Kaminer für die »Staatsangehörigkeitsangelegenheiten«.

Dass wir Deutschen vor allem »Weltmeister im Erfinden gefühlsbetonter Wörter« sind (Jutta Limbach), zeigen die Einsendungen aus dem Ausland. Einsender aus Spanien, den USA und vielen anderen Ländern schrieben, dass sie Begriffe wie »Fernweh«, »Geborgenheit« und »Gemütlichkeit« in ihrer Sprache vermissen.

Die zahlreichen Beiträge zeigen vor allem eins: Mit den Wörtern ist es wie mit allen bemerkenswerten Dingen. Die Schönheit eines Wortes liegt vor allem im Auge des Betrachters.

Das aufwändig gestaltete und reich bebilderte Buch mit einem Geleitwort von Jutta Limbach und Beiträgen von Ludwig Eichinger, Direktor des Instituts für Deutsche Sprache, Lothar Müller, Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung, und Rolf C. Peter, Projektleiter des Wettbewerbs, ist zum Preis von 19,95 € ab sofort im Buchhandel oder über den Max-Hueber-Verlag zu beziehen.